Trentino-Südtirol / Cembra

24.06.2011 - 2.07.2011

 

Es war wieder mal soweit um mit den Mopeds die Region Trentino-Südtirol zu bereisen.
Zu unserer „Stammtruppe“, Toni (Yamaha FZ1 Fazer), Gerald (Suzuki Bandit 1250S), Erich (Kawasaki ZX10R) und ich (Yamaha FZ1-N), kommen heuer noch zwei „Neulinge“, Hansi mir einer KTM  690 SMC und Rene auf KTM 640 LC4 hinzu. Ab Montag hatten wir dann weitere drei Gäste für die nächsten zwei Tage. Lothar und Richard, jeweils auf BMW 1200GS und  Heinz auf einer Kawasaki ZR7F.

Die Gegend ist einfach atemberaubend schön rund um die Dolomiten. Wunderschöne Ausblicke von den Bergen hinunter in die Täler und auf die Seen. Imposante Berggipfel.
Fahrtechnisch ist für Jeden etwas dabei. Flotte kurvige, meist gut übersichtliche Straßen. Pässe mit spitzen Ecken, wo es teilweise auch sehr eng werden kann, wie beispielsweise auf den Monte Rovere. Die Straßen sind zu 90% in einem erstklassigen Zustand und meist mit sehr gutem Asphalt belegt.

Es gibt nur zwei Sachen die mich in Italien etwas stören.
Das sind einmal die Tankstellen, die am Wochenende und um die Mittagszeit meistens geschlossen haben. Die Zapfsäulen zum selber tanken funktionieren, wenn überhaupt, alle anders. Die Kontrolle des Luftdrucks ist ein schier unlösbares Problem, da keine oder nur kaputte Luftprüfer vorhanden sind.
Das zweite sind die Kellner/innen die es nicht, oder nur wieder willig schaffen, getrennt zu kassieren, wenn sich mehrere Personen an einem Tisch zusammen setzen. Es gibt aber auch ausnahmen wie zum Beispiel oben am Mendola.

 

Anreise und Ankunft

Die Anreise haben wir wieder mit den Autos und den Motorrädern auf den Anhänger erledigt. Es ist einfach bequem und entspannend, wenn man sich die langen Autobahnfahrten mit dem Bike ersparen kann, kein Gepäck aufschnallen muss und bei der An- und Abreise vom Wetter relativ unabhängig ist.
Ein weiterer Vorteil ist einfach, dass man vieles mitnehmen kann, dass ansonsten zu Hause bleiben muss. Angefangen von Werkzeug über Ersatzbereifung bis hin zum Laptop.

Abfahrt war in Wien um 8:00 Uhr. Die A1 und A12 bis Innsbruck, wo ein Tankstopp mit Mittagspause eingelegt wurde. Über die Brennerautobahn nach Italien bis San Michele All‘ Adige, kurz vor Trento und weiter auf der Bundesstraße bis Lavis und dann noch die letzten 15 km nach Cembra. Gegen  18:00 Uhr sind wir angekommen und um 661 Kilometer reicher und um 20,10 Euro ärmer.
Maut Brennerautobahen              8,00 Euro
Maut Autobahn Italien                 12,10 Euro

 

Hotel

Schönes geräumige Hotel mit überdachten Außenbereichen, großzügigen Speisesaal und genügend Parkplatz für Autos und Mopeds. Die Anhänger können hinterm Haus separat abgestellt werden. Es gibt auch eine Garage, die wir aber nicht nutzen.
Die Zimmer sind nicht all zu groß, aber es reicht vollkommen. Bad mit Dusche, TV, Save und W-Lan Anschluss im ganzen Haus. Und was noch wichtig ist, es ist hier alles in einem sehr guten Zustand und recht sauber.
Das Personal und die Besitzer sind alle sehr freundlich und erfüllen auch unsere Sonderwünsche.

 

Verpflegung

Für den gesamten Aufenthalt hat man denselben Tisch und denselben Kellner zugeteilt. Was sehr angenehm ist, weil das ewige Platz suchen wegfällt, egal ob gerade viel oder wenig im Speisesaal los ist. Tee und Kaffee werden serviert.

Frühstück von 07:30 bis 09:30 Uhr:
Kaffee, Tee, Milch, frisch gepresster Saft. Wurst, Schinken, Käse sowie Butter, Marmelade, Honig und Nutella. Verschiedene Sorten Gebäck und Kuchen. Alles ist reichlich und sehr gut. Speck und Schinken sind in Italien sowieso ausgezeichnet.

Abendessen von 19:30 bis 21:00 Uhr:
Ein 3 Gänge-Menü mit mindersten drei Vorspeisen und vier bis fünf Hauptspeisen zur Auswahl. Dazu ein reichliches Salatbuffet mit Gebäck als Beilage. Snacks stehen auch immer auf den Tisch. Als Nachtisch gab es Kuchen, Früchtebecher und Eis, oder auch in Kombination, je nach Gusto.
Alles wunderbar aber auch immer ein wenig zu viel.

 

Die Touren

Samstag, 25.6.2011

Leider habe ich versehentlich die Aufzeichnung gelöscht und deswegen gibt es für diesen Tag nur eine Karte aus dem Gedächtnis.
Es geht von Cembra über unsere Lieblingsstrecke Richtung Cavalese, bei uns auch Pyramidenstraße genannt. Leider war wegen Bauarbeiten bereits nach einigen Kilometer wieder Schluss. Also zurück und über San Michaele nach Ora. Von Ora hinauf nach Fontanefredde und hinunter nach Cavalese. Eine wunderschöne Straße, und besonders in dieser Richtung, wenn wenig Verkehr ist. Hinauf engere und hinunter schnelle lang gezogene Kurven. Ein Traum und wegen einer lustigen Begebenheit vor einigen Jahren auch „Speibstraße“ genannt.
Weiter über Predazzo nach Vigo di Fassa, hinauf zum Kostalunga und zum Karersee. Dann weiter zum Passo Lavaze. Ich glaube über Ponte Nova, das ist aber nicht mehr ganz sicher.
Die weitere Strecke ist auch nicht mehr einwandfrei rekonstruierbar. Vom Lavaze fahren wir hinunter nach Tesero , weiter an der südlichen Seite vom Val di Cembra in Richtung Trento (Madrano) nach Rovereto. Dort drehen wir um und es geht zurück nach Trento, Lavis und Cembra.

Bild: Passo Lavaze.

 

Sonntag, 26.6.2011

Von Cembra geht es heute wieder Direttissima nach San Michaele. Dann die berühmte Strada del Vino von Rovere Della Luna über Temeno (Tramin) und Caldaro (Kaltern) bis kurz vor Eppan. Dann links hinauf zum Mendola (Mendelpass). Nach einer längeren Rast zur mentalen Regeneration geht es wieder hinunter Richtung Cavareno, vorbei am Lago di Santa Giustina, bis Dimaro. Ab hier geht es wieder Richtung Süden und es beginnt die Umrundung der Gruppo di Brenta (Brentagruppe), mit seinem fast 3000m hohen Pietra Grande. Nach Madonna di Campiglio und Cansolo geht es hinein ins schöne Val Rendena bis Tione di Trento. Weiter entlang an der östlichen Seite der Brentagruppe mit seinen steilen Felswänden  nach Comaro Terme und San Lorenzo in Banale. Vorbei am Lago de Molveno durch Molveno bis Mezzolomardo und wieder zurück über San Michaele nach Cembra.

Bild: Die östliche Seite der Brentagruppe.

 

Monstag, 27.06.2011

Es geht von Cembra an der östlichen Seite im Val di Cembra, über Faver und Seganzano, nach Cavalese, weil ja die westliche Straße vom Tal gesperrt ist. Heute bleiben wir nicht bei den Piramidi di Seganzano stehen. Es ist aber ein Muss für jeden der es noch nicht gesehen hat. Von Cavalese geht es über den Passo Lavaze bei Ponte Nova ins Eggental. Danach über Carezza al Lago (Karersee)und Costalunga biegen wir bei Vigo di Fassa ins Fassatal ein. Weiter bis Canazei und hinauf über die wunderschöne Straße auf 2286 Meter, auf den Lieblingsberg von Erich, den Passo Pordoi. Wieder hinunter nach Arabba bis Pezzei wo wir im alten Schlosshotel „Al Fort“ eine Mittagspause einlegen. Nach der Pause fahren wir nach Camadoi, Saviner di Laste zum Lago Fedaia, wo man eine traumhafte Sicht auf die 3342 Meter hohen Marmolada hat. Über den Passo Fedaia. geht’s nach Canazei über den Passo Sella (auf 2296 Meter) hinein ins Grödnertal. bis Ponte Gardena. Dann links die SS12 wieder nach SW bis kurz vor Bozen, wo wir bei Comedo ins Eggental einbiegen. Novale, Passo Lavaze und Cavalese und dann wieder im Val di Cembra zurück nach Cembra.

Bild: Lago Fedaia und rechts Marmolada.

 

Dienstag, 28.06.2011

        
Abfahrt ist natürlich wieder in Cembra und über Lavis fahren wir nach Lases, vorbei am Lago di Lases. Weiter Richtung Cire‘ Fratte und Pergine Valsugana und bei Masetti links weg , vorbei am Lago di Levico und nach Levico Terme. Ab da geht es die Kaiserjägerstraße hinauf auf den Monte Rovere. Die Straße ist teilweise sehr eng, aber die Aussicht auf den Lago di Caldenazzo und Lago die Levico ist sensationell.  Dann geht es in einer 40 minütigen Abfahrt bis Camporovere, wo wir immer eine Pause einlegen. Nach dem Essen nach Roana und bis Castelletto, wo es in Serpentienen von 1000 auf 300 Höhenmeter hinunter nach Pedescala geht. Es geht weiter über Bradi, Lastebasse, Busatti, Buse und Carbonare zum Lago di Caldonazzo. Am nördlichen Ufer machen wir unsere letze Rast für heute und es geht über Lases und (fast) Seganzano retour nach Cembra.

Heute sind wir etwas früher zu Hause, da an meiner Yamaha ein Reifenwechsel fällig ist.

Bild1: Kaiserjägerstraße  auf den Monte Rovere und dahinter der Lago Caldonazzo.
Bild2: Die Kehren von Pedescala.

 

Mittwoch, 29.6.2011

Heute steht eine Flachland-Etappe auf dem Plan. Es geht nur einmal bei Fai Della Paganella über einen 1000 Meter Berg. Start ist Cembra, Lavis und Mezolombardo. Hinauf nach Fai Della Paganella und über den 1140 Meter hohen Berg und wieder hinunter zum Lago di Molveno bis San Lorenzo in Banale und Tavodo. Weiter nach Comano Terme, knapp an Riva di Garda vorbei, lassen wir den Lago di Garda (Gardsee) links liegen und biegen ab zum Lago di Ledro, wo eine längere Mittagspause gehalten wird.
Dann geht die Fahrt weiter nach Storo, wo wir wieder Richtung Norden und Brentagruppe bis Tione di Trento fahren. Bei Sclemo machen wir in einem urigen Wirtshaus noch eine Pause. Zurück geht’s ab Tavodo wieder wie bei der Herfahrt. San Lorenzo in Banale - Lago di Molveno Mezolombardo Cembra.

Bild: Lago di Ledro

 

Abreise

Die Abreise von Erich und mir wurde auf Donnerstag vorverlegt, da die Reifen auf der Kawa fast Slikniveau erreicht hatten.

Nach dem Frühstück ist Abfahrt und nach wenigen Pausen sind wir am späten Nachmittag in Wien. Auch der Regen in Deutschland und Salzburg stört mit dem Auto und den Motorrädern am Anhänger nur wenig.

 

Fazit

Mit dem Bike waren es bei mir etwa 1350 km in 5 Tagen, wobei 83 Liter Super vernichtet wurden und das in Italien mit 127 Euro zu Buche schlägt.
Bei den anderen waren es einige Kilometer mehr. Nur Toni machte die 2000 Marke komplett.
Die An- und Abreise von 1480 km hat für 117 Liter Diesel und Maut 205 Euro gekostet.

Obwohl wir bereits etliche Male in dieser Gegend sind haben wir wieder einige neue, wunderschöne Straßen gefunden.

Für die Befüllung der Pneus mit Luft werde ich in Zukunft einen kleinen Kompressor mitnehmen.

Es ist fast nix passiert und die ganze Woche haben wir keine Polizei gesehen, außer beim Unfall am Mendola.

 

 

 

Exkurs zu Südtirol:

Südtirol, amtlich Autonome Provinz Bozen – Südtirol, italienisch Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige, ist die nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol. Seit Verabschiedung des Südtirol-Pakets im Jahre 1972 genießt das Land Autonomierechte. Landeshauptstadt Südtirols ist Bozen.

Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind deutschsprachig, über ein Viertel hat Italienisch als Muttersprache und ein kleinerer Bevölkerungsanteil im Dolomitengebiet spricht Ladinisch. Die Ladiner stellen knapp vier Prozent der Bevölkerung Südtirols.

Geographie

Trentino-Südtirol ist 13.607 km² groß und hat 1.037.114 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010). Die Region grenzt an die österreichischen Bundesländer Tirol (Nord- und Ost-Tirol) und Salzburg im Norden und Nordosten, an den Schweizer Kanton Graubünden im Nordwesten und an die italienischen Regionen Lombardei und Venetien im Westen bzw. Süden und Osten.

Die Landschaft ist stark durch die Alpen geprägt, besonders von den Dolomiten. Höchste Erhebung ist der Ortler, mit 3.905 Metern über dem Meeresspiegel.

Hauptfluss ist die Etsch, auf welche der italienische Name Südtirols zurückgeht („oberes Etschland“). Zudem gehört der nördliche Teil des Gardasees, Italiens größter See, zu Trentino-Südtirol

Gliederung

Politisch gliedert sich die Region Trentino-Südtirol in die Provinzen Trient-Trentino und Bozen-Südtirol, die beide den Zusatz „autonom“ führen, da es sich bei ihnen um die einzigen italienischen Provinzen handelt, die mit Gesetzgebungsbefugnissen ausgestattet und nicht der Region untergeordnet sind. Ihrer autonomen Ausrichtung zufolge werden das Trentino und Südtirol nicht nur als Provinzen, sondern auch als „Länder“ bezeichnet, und ihre Präsidenten tragen den Titel „Landeshauptmann“

   

 

 

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