Es war wieder mal soweit um mit den Mopeds die Region
Trentino-Südtirol zu bereisen.
Zu unserer „Stammtruppe“, Toni (Yamaha FZ1 Fazer), Gerald (Suzuki Bandit 1250S),
Erich (Kawasaki ZX10R) und ich (Yamaha FZ1-N), kommen heuer noch zwei
„Neulinge“, Hansi mir einer KTM 690 SMC und Rene auf KTM 640 LC4 hinzu. Ab
Montag hatten wir dann weitere drei Gäste für die nächsten zwei Tage. Lothar und
Richard, jeweils auf BMW 1200GS und Heinz auf einer Kawasaki ZR7F.
Die Gegend ist einfach atemberaubend schön rund um die
Dolomiten. Wunderschöne Ausblicke von den Bergen hinunter in die Täler und auf
die Seen. Imposante Berggipfel.
Fahrtechnisch ist für Jeden etwas dabei. Flotte kurvige, meist gut
übersichtliche Straßen. Pässe mit spitzen Ecken, wo es teilweise auch sehr eng
werden kann, wie beispielsweise auf den Monte Rovere. Die Straßen sind zu 90% in
einem erstklassigen Zustand und meist mit sehr gutem Asphalt belegt.
Es gibt nur zwei Sachen die mich in Italien etwas stören.
Das sind einmal die Tankstellen, die am Wochenende und um die Mittagszeit
meistens geschlossen haben. Die Zapfsäulen zum selber tanken funktionieren, wenn
überhaupt, alle anders. Die Kontrolle des Luftdrucks ist ein schier unlösbares
Problem, da keine oder nur kaputte Luftprüfer vorhanden sind.
Das zweite sind die Kellner/innen die es nicht, oder nur wieder willig schaffen,
getrennt zu kassieren, wenn sich mehrere Personen an einem Tisch zusammen
setzen. Es gibt aber auch ausnahmen wie zum Beispiel oben am Mendola.
Anreise und Ankunft
Die Anreise haben wir wieder mit den Autos
und den Motorrädern auf den Anhänger erledigt. Es ist einfach bequem und
entspannend, wenn man sich die langen Autobahnfahrten mit dem Bike ersparen
kann, kein Gepäck aufschnallen muss und bei der An- und Abreise vom Wetter
relativ unabhängig ist.
Ein weiterer Vorteil ist einfach, dass man vieles mitnehmen kann, dass ansonsten
zu Hause bleiben muss. Angefangen von Werkzeug über Ersatzbereifung bis hin zum
Laptop.
Abfahrt war in Wien um 8:00 Uhr. Die A1 und
A12 bis Innsbruck, wo ein Tankstopp mit Mittagspause eingelegt wurde.
Über die Brennerautobahn nach Italien bis San Michele All‘ Adige,
kurz vor Trento und weiter auf der Bundesstraße bis Lavis und dann noch
die letzten 15 km nach Cembra. Gegen 18:00 Uhr sind wir angekommen und
um 661 Kilometer reicher und um 20,10 Euro ärmer.
Maut Brennerautobahen 8,00 Euro
Maut Autobahn Italien 12,10 Euro
Hotel
Schönes geräumige Hotel mit überdachten Außenbereichen, großzügigen Speisesaal und
genügend Parkplatz für Autos und Mopeds. Die Anhänger können hinterm Haus
separat abgestellt werden. Es gibt auch eine Garage, die wir aber nicht nutzen.
Die Zimmer sind nicht all zu groß, aber es reicht vollkommen. Bad mit Dusche,
TV, Save und W-Lan Anschluss im ganzen Haus. Und was noch wichtig ist, es ist
hier alles in einem sehr guten Zustand und recht sauber.
Das Personal und die Besitzer sind alle sehr freundlich und erfüllen auch unsere
Sonderwünsche.
Verpflegung
Für den gesamten Aufenthalt hat man
denselben Tisch und denselben Kellner zugeteilt. Was sehr angenehm ist, weil das
ewige Platz suchen wegfällt, egal ob gerade viel oder wenig im Speisesaal los
ist. Tee und Kaffee werden serviert.
Frühstück von 07:30 bis 09:30 Uhr:
Kaffee, Tee, Milch, frisch gepresster Saft. Wurst, Schinken, Käse sowie
Butter, Marmelade, Honig und Nutella. Verschiedene Sorten Gebäck und Kuchen.
Alles ist reichlich und sehr gut. Speck und Schinken sind in Italien sowieso
ausgezeichnet.
Abendessen von 19:30 bis 21:00
Uhr: Ein 3 Gänge-Menü mit mindersten drei Vorspeisen und
vier bis fünf Hauptspeisen zur Auswahl. Dazu ein reichliches Salatbuffet mit
Gebäck als Beilage. Snacks stehen auch immer auf den Tisch. Als Nachtisch gab es
Kuchen, Früchtebecher und Eis, oder auch in Kombination, je nach Gusto.
Alles wunderbar aber auch immer ein wenig zu viel.
Die Touren
Samstag, 25.6.2011
Leider habe ich versehentlich die Aufzeichnung gelöscht und deswegen gibt es für diesen
Tag nur eine Karte aus dem Gedächtnis. Es geht von Cembra über unsere Lieblingsstrecke Richtung Cavalese,
bei uns auch Pyramidenstraße genannt. Leider war wegen Bauarbeiten bereits nach
einigen Kilometer wieder Schluss. Also zurück und über San Michaele nach
Ora. Von Ora hinauf nach Fontanefredde und hinunter nach Cavalese.
Eine wunderschöne Straße, und besonders in dieser Richtung, wenn wenig Verkehr
ist. Hinauf engere und hinunter schnelle lang gezogene Kurven. Ein Traum und
wegen einer lustigen Begebenheit vor einigen Jahren auch „Speibstraße“ genannt.
Weiter über Predazzo nach Vigo di Fassa, hinauf zum Kostalunga
und zum Karersee. Dann weiter zum Passo Lavaze. Ich glaube über
Ponte Nova, das ist aber nicht mehr ganz sicher.
Die weitere Strecke ist auch nicht mehr einwandfrei rekonstruierbar. Vom Lavaze
fahren wir hinunter nach Tesero , weiter an der südlichen Seite vom Val
di Cembra in Richtung Trento (Madrano) nach Rovereto. Dort drehen
wir um und es geht zurück nach Trento, Lavis und Cembra.
Bild: Passo Lavaze.
Sonntag, 26.6.2011
Von Cembra geht es heute wieder Direttissima
nach San Michaele. Dann dieberühmte Strada del Vino von Rovere Della Luna über
Temeno (Tramin) und Caldaro (Kaltern) bis kurz vor Eppan. Dann
links hinauf zum Mendola (Mendelpass). Nach einer längeren Rast zur
mentalen Regeneration geht es wieder hinunter Richtung Cavareno, vorbei
am Lago di Santa Giustina, bis Dimaro. Ab hier geht es wieder Richtung
Süden und es beginnt die Umrundung der Gruppo di Brenta (Brentagruppe), mit
seinem fast 3000m hohen Pietra Grande. Nach Madonna di Campiglio und
Cansolo geht es hinein ins schöne Val Rendena bis Tione di Trento.
Weiter entlang an der östlichen Seite der Brentagruppe mit seinen steilen
Felswänden nach Comaro Terme und San Lorenzo in Banale.
Vorbei am Lago de Molveno durch Molveno bis Mezzolomardo und
wieder zurück über San Michaele nach Cembra.
Bild: Die östliche Seite der Brentagruppe.
Monstag, 27.06.2011
Es
geht von Cembra an der östlichen Seite im Val di Cembra, über Faver
und Seganzano, nach Cavalese, weil ja die westliche Straße vom Tal
gesperrt ist. Heute bleiben wir nicht bei den Piramidi di Seganzano stehen. Es
ist aber ein Muss für jeden der es noch nicht gesehen hat. Von Cavalese geht es
über den Passo Lavaze bei Ponte Nova ins Eggental. Danach über
Carezza al Lago (Karersee)und Costalunga biegen wir bei Vigo di
Fassa ins Fassatal ein. Weiter bis Canazei und hinauf über die
wunderschöne Straße auf 2286 Meter, auf den Lieblingsberg von Erich, den
Passo Pordoi. Wieder hinunter nach Arabba bis Pezzei wo wir im
alten Schlosshotel „Al Fort“ eine Mittagspause einlegen. Nach der Pause fahren
wir nach Camadoi, Saviner di Laste zum Lago Fedaia, wo man
eine traumhafte Sicht auf die 3342 Meter hohen Marmolada hat. Über den Passo
Fedaia. geht’s nach Canazei über den Passo Sella (auf 2296
Meter) hinein ins Grödnertal. bis Ponte Gardena. Dann links die SS12
wieder nach SW bis kurz vor Bozen, wo wir bei Comedo ins Eggental
einbiegen. Novale, Passo Lavaze und Cavalese und dann
wieder im Val di Cembra zurück nach Cembra.
Bild: Lago Fedaia und rechts Marmolada.
Dienstag, 28.06.2011
Abfahrt ist natürlich wieder in Cembra und über Lavis fahren wir
nach Lases, vorbei am Lago di Lases. Weiter Richtung Cire‘ Fratte
und Pergine Valsugana und bei Masetti links weg , vorbei am Lago
di Levico und nach Levico Terme. Ab da geht es die Kaiserjägerstraße
hinauf auf den Monte Rovere. Die Straße ist teilweise sehr eng, aber die
Aussicht auf den Lago di Caldenazzo und Lago die Levico ist sensationell. Dann
geht es in einer 40 minütigen Abfahrt bis Camporovere, wo wir immer eine
Pause einlegen. Nach dem Essen nach Roana und bis Castelletto, wo
es in Serpentienen von 1000 auf 300 Höhenmeter hinunter nach Pedescala
geht. Es geht weiter über Bradi, Lastebasse, Busatti, Buse und
Carbonare zum Lago di Caldonazzo. Am nördlichen Ufer machen wir
unsere letze Rast für heute und es geht über Lases und (fast)
Seganzano retour nach Cembra.
Heute sind wir etwas früher zu Hause, da an meiner Yamaha ein Reifenwechsel
fällig ist.
Bild1: Kaiserjägerstraße auf den Monte Rovere und dahinter der Lago
Caldonazzo.
Bild2: Die Kehren von Pedescala.
Mittwoch, 29.6.2011
Heute
steht eine Flachland-Etappe auf dem Plan. Es geht nur einmal bei Fai Della
Paganella über einen 1000 Meter Berg. Start ist Cembra, Lavis und
Mezolombardo. Hinauf nach Fai Della Paganella und über den 1140 Meter
hohen Berg und wieder hinunter zum Lago di Molveno bis San Lorenzo in
Banale und Tavodo. Weiter nach Comano Terme, knapp an Riva
di Garda vorbei, lassen wir den Lago di Garda (Gardsee) links liegen und
biegen ab zum Lago di Ledro, wo eine längere Mittagspause gehalten wird.
Dann geht die Fahrt weiter nach Storo, wo wir wieder Richtung Norden und
Brentagruppe bis Tione di Trento fahren. Bei Sclemo machen wir in
einem urigen Wirtshaus noch eine Pause. Zurück geht’s ab Tavodo wieder
wie bei der Herfahrt. San Lorenzo in Banale - Lago di Molveno –
Mezolombardo – Cembra.
Bild: Lago di Ledro
Abreise
Die Abreise von Erich und mir wurde auf Donnerstag vorverlegt,
da die Reifen auf der Kawa fast Slikniveau erreicht hatten.
Nach dem Frühstück ist Abfahrt und nach wenigen Pausen sind wir am späten
Nachmittag in Wien. Auch der Regen in Deutschland und Salzburg stört mit dem
Auto und den Motorrädern am Anhänger nur wenig.
Fazit
Mit dem Bike waren es bei mir etwa 1350 km
in 5 Tagen, wobei 83 Liter Super vernichtet wurden und das in Italien mit 127
Euro zu Buche schlägt.
Bei den anderen waren es einige Kilometer mehr. Nur Toni machte die 2000 Marke
komplett.
Die An- und Abreise von 1480 km hat für 117 Liter Diesel und Maut 205 Euro
gekostet.
Obwohl wir bereits etliche Male in dieser
Gegend sind haben wir wieder einige neue, wunderschöne Straßen gefunden.
Für die Befüllung der Pneus mit Luft werde
ich in Zukunft einen kleinen Kompressor mitnehmen.
Es ist fast nix passiert und die ganze
Woche haben wir keine Polizei gesehen, außer beim Unfall am Mendola.
Exkurs zu Südtirol:
Südtirol,
amtlich Autonome Provinz Bozen – Südtirol, italienisch Provincia Autonoma di
Bolzano – Alto Adige, ist die nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen
mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol. Seit
Verabschiedung des Südtirol-Pakets im Jahre 1972 genießt das Land
Autonomierechte. Landeshauptstadt Südtirols ist Bozen.
Mehr als zwei
Drittel der Bevölkerung sind deutschsprachig, über ein Viertel hat Italienisch
als Muttersprache und ein kleinerer Bevölkerungsanteil im Dolomitengebiet
spricht Ladinisch. Die Ladiner stellen knapp vier Prozent der Bevölkerung
Südtirols.
Geographie
Trentino-Südtirol ist 13.607 km² groß und hat 1.037.114 Einwohner (Stand
31. Dezember 2010). Die Region grenzt an die österreichischen Bundesländer Tirol
(Nord- und Ost-Tirol) und Salzburg im Norden und Nordosten, an den Schweizer
Kanton Graubünden im Nordwesten und an die italienischen Regionen Lombardei und
Venetien im Westen bzw. Süden und Osten.
Die Landschaft
ist stark durch die Alpen geprägt, besonders von den Dolomiten. Höchste Erhebung
ist der Ortler, mit 3.905 Metern über dem Meeresspiegel.
Hauptfluss ist
die Etsch, auf welche der italienische Name Südtirols zurückgeht („oberes
Etschland“). Zudem gehört der nördliche Teil des Gardasees, Italiens größter
See, zu Trentino-Südtirol
Gliederung
Politisch
gliedert sich die Region Trentino-Südtirol in die Provinzen Trient-Trentino und
Bozen-Südtirol, die beide den Zusatz „autonom“ führen, da es sich bei ihnen um
die einzigen italienischen Provinzen handelt, die mit Gesetzgebungsbefugnissen
ausgestattet und nicht der Region untergeordnet sind. Ihrer autonomen
Ausrichtung zufolge werden das Trentino und Südtirol nicht nur als Provinzen,
sondern auch als „Länder“ bezeichnet, und ihre Präsidenten tragen den Titel
„Landeshauptmann“