Südtirol-Trentino / Padergnone

23.06.2012 - 29.06.2012 (geplant 30.06)

 

Für heuer wurde eine Unterkunft mit Swimmingpool gesucht. Daher sind wir in Padergnone, unweit vom Gardasee gelandet. Genau, bei der Durchfahrt zwischen Lago di Toblino und Lago di Santa Massenza. Es ist aber zu beachten, daß man am Vormittag das Stadtzentrum von Trento meidet. Einmal sind wir in den Frühverkehr geraten, das hat dann wenig Spaß gemacht. Immer schön außen herum oder  gen Süden in Richtung Gardasee.

Die „alte Stammtruppe“ war heuer mit Glaubi (Yamaha FZ1 Fazer) wieder komplett. Das sind dann Glaubi, Toni (Yamaha FZ1 Fazer), Gerald (Suzuki Bandit 1250S), Erich (die neue 2011er Kawasaki ZX10R mit Traktionskontrolle) und ich (Yamaha FZ1-N). Hansi (KTM  990 LC4) und Rene (Honda Hornet 600) hat es voriges Jahr bereits gut bei uns gefallen und sind auch wieder mit dabei. Als Neuling kommt noch Christoph (Honda CBR 1000) dazu, der am Anhänger noch Patz für die FZ1 von Manfred hat.

Montag Abend kam Lothar (BMW K1200 R) nach und am Dienstag Abend dann noch Christian (Yamaha Tenere‘).
In stärkster Besetzung waren wir dann 10 Mann. Bei so einer großen Gruppe ist es nicht immer leicht alle zusammen zu halten, und man verliert schon mal den Einen oder Anderen. Aber das sollte unsere kleinste Sorge bleiben.

Die Gegend ist wie immer sensationell schön. Die Steinwände der Dolomiten sind einfach gigantisch.
Die Pyramidenstraße war wegen Bauarbeiten leider noch immer gesperrt. Dafür haben wir in Richtung Lago di Idro, das bereits in der Lombardei liegt, wieder unbekannte Straßen entdeckt.

Nach der Rückkehr der Tagestouren hüpfen wir als aller erstes immer zur Abkühlung ins hauseigene Pool. Danach werden anstehende Servicearbeiten erledigt und dann gibt es Abendessen.
Reifenwechsel an der KTM, Kawa und Suzuki. Locker gewordene Teile wieder befestigen. Diverses nachjustieren, wie zum Beispiel die Einstellung an meiner Fußrasteranlage. Oder beheben von Elektrikproblemen waren so die anfallenden Arbeiten.
Da ich mit den Auto und Anhänger angereist bin (Kombi), habe ich zum Reifen wechseln und für alle andere Arbeiten alles dabei. Natürlich auch 2 neue Satz Bridgestone für die Kawa und meine Yamaha.

Sonntag, Reifenwechsel bei der KTM von Hansi. Dienstag, Reifenwechsel bei der ZX10R von Erich. Nur der Hinterreifen! Die Klemmschrauben an der Gabel lassen sich nicht lösen.

Am Mittwoch macht Gerald eine Pause. Für die Restlichen steht der Passo Pordoi auf den Plan und wir fahren das erste Mal mit der Seilbahn hinauf. Genial dort oben!
Die Honda von Christoph streikt das erste mal am pass.

Donnerstag früh fahren Erich und Christoph nach Hause. Lother, Christian und Hansi wollen nach Torre de Santa Maria. Der Rest macht eine kleinere Runde über den Monte Rovere.
Nach der Ankunft steht ein Reifenwechsel bei der Suzuki von Gerald an. Dann erhalten wir Nachricht dass Christian einen Unfall hatte, er sich leider dabei verletzte und die Tenere‘ danach unfahrbar war. Die Rückholaktion dauerte bis 4 Uhr früh und so hatte am Freitag niemand mehr Lust auf eine Ausfahrt.

Am Freitag war dann Abreise für alle. Nach dem Frühstück für Lothar und Christian. Die Anderen fahren mittags Richtung Wien. Nur Gerald fährt mit dem Motorrad weiter in die Schweiz.

 

Anreise und Ankunft

Auch die Anreise ist heuer sehr individuell. Gerald fuhr bereits einen Tag früher mit dem Motorrad nach Südtirol und sein „großes“ Gepäck nimmt Toni im Auto mit.

Am Samstag kommen 4 Autos mit den Bikes auf den Anhänger nach. Toni und Manfred, Hansi und Rene, Christph, Erich und ich. Die Yamaha von Glaubi findet bei Christoph am Hänger Platz.
Auf der A22, S5, S33 und A1 geht es über St. Pölten bis Innsbruck und dann auf der E45 nach Trient. Auf der gut ausgebauten Bundesstraße geht es dann weiter bis Padergnone.
Nachtanken und Mittagspause wird wegen der hohen Spritpreise in Italien noch in Österreich erledigt. Dazu haben wir uns im Vorfeld bei Innsbruck-Ost eine preiswerte Tankstelle im Internet gesucht. Ersparnis 6-9 Euro pro Fahrzeug.
Am späten Nachmittag sind wir angekommen und die 700 Kilometer kosten zusätzlich 20,10 Euro Mautgebühr (Brennerautobahen 8,00 Euro, Autobahn Italien 12,10 Euro).

Montag Abend trifft Lothar mit der BMW ein und am Dienstag Abend kommt Christian mit dem Auto und dem Gepäck von den beiden nach. Am Anhänger steht die in die Jahre gekommene Tenere‘.

 

Hotel

Hotel Due Laghi (zu Deutsch, zwei Seen). Direkt an der Hauptstraße, die den Lago di Toblino  und den Lago di Santa Massenza trennt. . Die Zimmer sind alle nach hinten ausgerichtet. Sehr schöne neue Zimmer mit Balkon, Klima, TV und Safe. Schönes geräumige Hotel mit großem Frühstücksraum, genügend Parklätzen und einen schönen Garten mit hauseigenem Pool. Es ist direkt ein Restaurant mit Pizzeria dabei.

Ein wirklich sehr schönes Hotel, nur leider ohne Personal. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir tun und lassen was wir wollen. Das ist einerseits recht angenehm aber wenn man etwas braucht, war leider auch niemand zu finden. So fiel einmal Lother die Tür zu und die Schlüsselkarte war noch im Zimmer. Er musste bei mir übernachten. Erst am nächsten Morgen, beim Frühstück wurde ihm das Zimmer geöffnet. So darf das nicht sein!

Das Hotel ist schön, das Service ist aber eine Katastrophe, beziehungsweise gar nicht vorhanden.

 

Verpflegung

Das Frühstück gibt es im Hotel eigenen Speisesaal und das Abendessen der Halbpension wird im angebundenen Retaurant mit Pizzeria serviert..

Frühstück von 07:30 bis 09:30 Uhr:
Kaffee aus dem Espressoautomaten. Wasser und Fruchtsäfte gibt es zu wenig. Wurst, Schinken und Käse reicht gerade so. Nutella ist immer zu wenig da. Verpackte Butter, Marmelade und Honig. Zwei Stück Gebäck pro Gast und drei Tage lang der selbe Kuchen. Da sind wir von Südtirol andere Qualität gewohnt. Und kein Personal zu finden, wo man seine Wünsche äußern kann.

Abendessen von 19:30 bis 21:00 Uhr:
Menü mit zwei Vorspeisen und drei Hauptspeisen zur Auswahl. Alternativ kann man immer eine Pizza nach Wahl als Hauptgang ordern, die immer ausgezeichnet war. Das Essen ist sehr gut. Leider gab es keine Nachspeise. Ein kleines Eis währe manchmal recht fein gewesen. Snacks stehen aber auch immer auf den Tisch.

 

Die Touren

Sonntag, 24.6.2012

Die Höhepunkte der ersten Rund sind die Pyramidenstraße, das ist eigentlich die westliche Straße im Val di Cembra, der Passo Lavaze und wieder zurück. Das sind 267 Kilometer.

Vo Padergnone geht es steil über die Berge, durch Lagolo und Aldeno nach Trento. Weiter über Lavis, durch Cembra und dann unsere Lieblingsstrecke Richtung Cavalese, bei uns auch Pyramidenstraße genannt. Zirka 13 Kilometer, kurz nach Grauno, waren befahrbar und dann war da noch immer die Bauastelle. Also wieder retour bis Faver und einen Abstecher zu den Piramidi di Segonzano wo gleich die Mittagspause eingelegt wird.
An der östlichen Seite im Val di Cembra geht es nach Cavalese. Hinauf auf den Passo Lavaze und auf der anderen Seite wieder hinunter in Richtung Eggen, bis zum Hotel Mondschein in Stenk im Eggenthal. Eine kleine Kaffeepause und weil’s so schön war alles wieder zurück. Passo Lavaze, Cavalese,
Segonzano, dann aber über Sevignano und Lases nach Trento und über Cadine und Vezzano nach Padergnone.

Bild: Piramidi di Segonzano.

 

Montag, 25.6.2012

Tour zwei beinhaltet den Mendola das Eggenthal und Carezza mit Passo di Costalunga, dann Fassatal und die „Speibstraße“ (ist die SS48 von Ora nach Cavalese). Mendola und „Speibstraße“ sind wir einmal von der anderen Seite her gefahren. Länge 274 Kilometer.

Von Padergnone  geht es heute über Vezzano und Cadine nach Trento. Dann ins Val di Non, vorbei an Mezzolombardo nach Mollaro und Taio. Mit Cles, Cagno‘ und Revo‘ umfahren wir den Lago di Santa Giustina. Bei Fondo beginnt der Aufstieg zum Mendola (Mendel-Pass).
Nach der Mittagspause am Pass fahren wir hinunter nach Bozen. Die SS241 hinein ins Eggental. Bei Ponte Nova zweigen wir ab und machen eine Schleife über Novale, Obereggen und Stadtln wieder zurück nach Ponte Nova. Von hier geht‘s weiter über Nova Levante nach Carezza. Nach einer längeren Pause geht es über den Passo di Costalunga hinunter nach Vigo di Fassa. Das Fassatal ebtlang bis Moena. Weiter nach Predazzo und im Val di Fiemme bis kurz vor Molina. Dann die Speibstraße nach Ora. Auch wieder verkehrt herum. Von Ora zurück nach Trento und Padergnone.

Bild: Mendola, Richtung Bozen.

 

Dienstag, 26.6.2012

Heute bewegen wir uns, ausgenommen vom Abstecher nach Madonna di Campiglio, im Hügelland nördlich und westlich vom Gardasee und bleiben dabei fast immer unter 800 Höhenmeter. Unsere Seenrunde führt vorbei am Lago di Toblino, Lago di Cavedine, Gardasee, Lago di Ledro und  Idrosee. Umrunden dann noch den Monte Palo bei Vestone. Ein sehr anspruchsvoller Teil mit vielen Serpentinen. Die Streckenlänge ist heute 315 Kilometer.

Abfahrt ist wieder Padergnone beim Lago die Toblino. Vorbei am Lago di Cavedine nach Dro, Arco und Riva di Garda. Den Gardasee lassen wir links liegen und es geht weiter am Lago di Ledro vorbei nach Storo. Entlang vom Lago di Idro nach Idro und Vestone. Hier beginnt die Umrundung vom Monte Palo und dem Schutzgebiet Nasego. Nazzo. Casto, Famea, Invico und Brozzo sind die Stationen bis Mittag. Dann nach Norden über Tavernole bis Tavernole Sul Mella und wieder zurück durch Dosso-ville, Pertica Alta, Avenone Villa E Spessio und Promo nach Vestone.  Am Lago di Idro entlang und im Val di Chiese, das sich vom Idrosee bis Tione di Trento erstreckt, über Darzo nach Tione di Trento. Es geht hinein ins Val Rendena (von Tione di Trento bis Dimaro) durch Spiazzo und Pinzolo nach Madonna di Campiglio. Nach einer Pause fahren wir zurück bis Tione di Trento und Ponte Arche. Dann ein kleiner Abstecher über Poia nach Lomaso und weiter über Ballino, am Tennosee vorbei nach Riva di Garde. Von Riva nach Arco und Dro retour zum Hotel nach Padergnone.

Bild: Madonna di Campiglio

 

Mittwoch, 27.6.2012

Der Passo Pordoi steht heute an. Die Anfahrt durch Trento am frühen Vormittag ist aber recht nervig. Durchs Val di Cembra (östliche Talseite), über den Passo Lavaze und Vigo di Fassa steht kurz nach Canazei der Poidio vor uns. Ein Besuch mit der Seilbahn musste heuer sein. Es ist atemberaubend schön da oben und keiner von uns hat es bereut. Leider ist mein GPS-Logger beim Hotel Mondschein im Eggental ausgefallen und deswegen endet ab hier die Aufzeichnung. Gefahrensind wir heute 393 Kilometer.

Von Padergnone nach Trento. Von Trento nach Civenzzano und Lases hinein ins Val di Cembra. Segonzano, Sover, Valfloriana und Molina sind die Orte vor Cavalese. Weiter zum Paso di Lavaze und Stenk im Eggental. Weiter nach Vigo di Fassa und Canazei auf den Passo Pordoi.

Irgend wie um die Berge, den Pordoi noch ein zweites mal und zurück nach Hause.

Bild: Passo Pordoi. Im Hintergrund die Marmolada.

 

Donnerstag, 28.6.2012

Eine Runde südöstlich von Trento wird unternommen. Vorbei am Caldonazzo über den Passo della Fricca, kurz vor Carbonare. Es ist eine recht anspruchsvolle Strecke und viele enge Spitzkehren sind zu bewältigen, wie die bei Carbonare, Busatti und Lastebasse. Und nicht zu vergessen die Kehren von Pedescala. Aber auch flotte Abschnitte mit schönen Kurvenkombinationen sind dabei. So wie der Abschnitt von Camporovere zum Monte Rovere. Und Pause machen wir auch immer im urtümlichen Ristorante Toi in Camporovere. Die kleine Runde hat heute eine Länge von 180 Kilometer.

Wie am Vortag von Padergnone nach Trento. Weiter nach Mattarello, Vigolo Vattaro, den Passo della Fricca und Carbonare. Dann die ersten engen Serpentinen nach Lastebasse. Bei Pedescala gibt es eine kurze Rast bevor es die Kehren hinauf nach Castelletto geht. Rotzo, Roana und Asiago sind die Stationen vor unserer Mittagspause in Camporovere. Dann geht es über den Monte Rovere bis Lavarone. Fast 40 Kilometer keine Ortschaft. Zurück geht’s wieder den selben Weg wie bei der Hinfahrt. Carbonare, Vigolo Vattaro, Mattarello, Trento und Padergnone.

Bild1: Kehren von Pedescala

 

Abreise

Heuer war einmal alles anders. Da Christoph mit der Honda elektrische Probleme hatte, diese aber nicht vollständig beheben konnte, packte er Donnerstag früh die Honda auf den Anhänger. Erich lud die Grüne gleich mit auf und schon waren die ersten zwei weg.
Donnerstag
nach dem Frühstück machen sich Christian und Lothar auf die Reise. Die Mopeds waren ja schon aufgeladen.
Der Rest packte die Bikes auf die Anhänger. Koffer packen und Zimmer räumen dauerte dann fast bis Mittag. Die Yamaha von Glaubi kam bei mir mit drauf. Ich hatte ja jetzt einen Platz frei. Es war ganz schön knapp mit den zwei FZ1en, aber es hat gereicht.
Gerald machte sich mit neuen Pneus in Richtung Schweiz auf die Reise. Nur seine Schmutzwäsche fuhr mit Toni nach Wien.

 

Fazit

Mit dem Bike waren es bei mir 1429 km in 6 Tagen, wobei 88 Liter Super vernichtet wurden und das in Italien wieder mit 155 Euro zu Buche schlägt.
Die An- und Abreise von 1480 km hat für 98 Liter Diesel und Maut, 169 Euro gekostet.

Obwohl wir bereits etliche Male in dieser Gegend sind haben wir wieder einige neue, wunderschöne Straßen gefunden.
Für die Befüllung der Pneus hatte ich einen kleinen Kompressor dabei. Bei der, nahe beim Hotel gelegenen, Tankstelle war heuer Luft aber kein Problem.

Eine recht turbulente Woche mit einer größeren Gruppe. Da ist es nicht mehr so einfach diese zu synchronisieren. Je mehr Fahrer dabei sind, desto schwieriger ist es auch alle zusammen zu halten.
Neue Begleiter müssen sich erst in eine bestehende Gruppe einfügen, und den gruppenspezifischen Rhythmus kennen lernen.
Es ist daher öfters passiert, dass der eine oder andere Fahre abhanden gekommen ist. Was aber letztendlich auch nicht wirklich schlimm ist. Nach Trento sollte mittlerweilen ja sowieso jeder von uns finden.

Christian hatte am Donnerstag leider einen Ausrutscher. Die Tenere‘ ist zerstört und Christian hat sich das Schlüsselbein gebrochen. Gute Besserung von uns allen.

Und Spaß hatten wir auch immer.

 

 

Fotos zum Urlaub findest Du unter Fotos

 
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