Für
heuer wurde eine Unterkunft mit Swimmingpool gesucht. Daher sind wir in
Padergnone, unweit vom Gardasee gelandet. Genau, bei der Durchfahrt zwischen
Lago di Toblino und Lago di Santa Massenza. Es ist aber zu beachten, daß man am
Vormittag das Stadtzentrum von Trento meidet. Einmal sind wir in den Frühverkehr
geraten, das hat dann wenig Spaß gemacht. Immer schön außen herum oder gen
Süden in Richtung Gardasee.
Die „alte Stammtruppe“ war heuer mit Glaubi (Yamaha FZ1
Fazer) wieder komplett. Das sind dann Glaubi, Toni (Yamaha FZ1 Fazer), Gerald
(Suzuki Bandit 1250S), Erich (die neue 2011er Kawasaki ZX10R mit
Traktionskontrolle) und ich (Yamaha FZ1-N). Hansi (KTM 990 LC4) und Rene (Honda
Hornet 600) hat es voriges Jahr bereits gut bei uns gefallen und sind auch
wieder mit dabei. Als Neuling kommt noch Christoph (Honda CBR 1000) dazu, der am
Anhänger noch Patz für die FZ1 von Manfred hat.
Montag
Abend kam Lothar (BMW K1200 R) nach und am Dienstag Abend dann noch Christian
(Yamaha Tenere‘).
In stärkster Besetzung waren wir dann 10 Mann. Bei so einer großen Gruppe ist es
nicht immer leicht alle zusammen zu halten, und man verliert schon mal den Einen
oder Anderen. Aber das sollte unsere kleinste Sorge bleiben.
Die Gegend ist wie immer sensationell schön. Die Steinwände
der Dolomiten sind einfach gigantisch.
Die Pyramidenstraße war wegen Bauarbeiten leider noch immer gesperrt. Dafür
haben wir in Richtung Lago di Idro, das bereits in der Lombardei liegt, wieder
unbekannte Straßen entdeckt.
Nach
der Rückkehr der Tagestouren hüpfen wir als aller erstes immer zur Abkühlung ins
hauseigene Pool. Danach werden anstehende Servicearbeiten erledigt und dann gibt
es Abendessen.
Reifenwechsel an der KTM, Kawa und Suzuki. Locker gewordene Teile wieder
befestigen. Diverses nachjustieren, wie zum Beispiel die Einstellung an meiner
Fußrasteranlage. Oder beheben von Elektrikproblemen waren so die anfallenden
Arbeiten.
Da ich mit den Auto und Anhänger angereist bin (Kombi), habe ich zum Reifen
wechseln und für alle andere Arbeiten alles dabei. Natürlich auch 2 neue Satz
Bridgestone für die Kawa und meine Yamaha.
Sonntag, Reifenwechsel bei der KTM von Hansi. Dienstag,
Reifenwechsel bei der ZX10R von Erich. Nur der Hinterreifen! Die Klemmschrauben
an der Gabel lassen sich nicht lösen.
Am Mittwoch macht Gerald eine Pause. Für die Restlichen
steht der Passo Pordoi auf den Plan und wir fahren das erste Mal mit der
Seilbahn hinauf. Genial dort oben!
Die Honda von Christoph streikt das erste mal am pass.
Donnerstag früh fahren Erich und Christoph nach Hause.
Lother, Christian und Hansi wollen nach Torre de Santa Maria. Der Rest macht
eine kleinere Runde über den Monte Rovere.
Nach der Ankunft steht ein Reifenwechsel bei der Suzuki von Gerald an. Dann
erhalten wir Nachricht dass Christian einen Unfall hatte, er sich leider dabei
verletzte und die Tenere‘ danach unfahrbar war. Die Rückholaktion dauerte bis 4
Uhr früh und so hatte am Freitag niemand mehr Lust auf eine Ausfahrt.
Am Freitag war dann Abreise für alle. Nach dem Frühstück
für Lothar und Christian. Die Anderen fahren mittags Richtung Wien. Nur Gerald
fährt mit dem Motorrad weiter in die Schweiz.
Anreise und Ankunft
Auch die Anreise ist heuer sehr
individuell. Gerald fuhr bereits einen Tag früher mit dem Motorrad nach Südtirol
und sein „großes“ Gepäck nimmt Toni im Auto mit.
Am Samstag kommen 4 Autos mit den Bikes auf
den Anhänger nach. Toni und Manfred, Hansi und Rene, Christph, Erich und ich.
Die Yamaha von Glaubi findet bei Christoph am Hänger Platz.
Auf der A22, S5, S33 und A1 geht es über St. Pölten bis Innsbruck
und dann auf der E45 nach Trient. Auf der gut ausgebauten Bundesstraße
geht es dann weiter bis Padergnone.
Nachtanken und Mittagspause wird wegen der hohen Spritpreise in Italien noch in
Österreich erledigt. Dazu haben wir uns im Vorfeld bei Innsbruck-Ost eine
preiswerte Tankstelle im Internet gesucht. Ersparnis 6-9 Euro pro Fahrzeug.
Am späten Nachmittag sind wir angekommen und die 700 Kilometer kosten zusätzlich
20,10 Euro Mautgebühr (Brennerautobahen 8,00 Euro, Autobahn Italien 12,10 Euro).
Montag Abend trifft Lothar mit der BMW ein und am Dienstag
Abend kommt Christian mit dem Auto und dem Gepäck von den beiden nach. Am
Anhänger steht die in die Jahre gekommene Tenere‘.
Hotel
Hotel Due Laghi (zu Deutsch, zwei Seen).
Direkt an der Hauptstraße, die den Lago di Toblino und den Lago di Santa
Massenza trennt. . Die Zimmer sind alle nach hinten ausgerichtet. Sehr schöne
neue Zimmer mit Balkon, Klima, TV und Safe. Schönes geräumige Hotel mit großem
Frühstücksraum, genügend Parklätzen und einen schönen Garten mit hauseigenem
Pool. Es ist direkt ein Restaurant mit Pizzeria dabei.
Ein wirklich sehr schönes Hotel, nur leider
ohne Personal. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir tun und lassen was wir
wollen. Das ist einerseits recht angenehm aber wenn man etwas braucht, war
leider auch niemand zu finden. So fiel einmal Lother die Tür zu und die
Schlüsselkarte war noch im Zimmer. Er musste bei mir übernachten. Erst am
nächsten Morgen, beim Frühstück wurde ihm das Zimmer geöffnet. So darf das nicht
sein!
Das Hotel ist schön, das Service ist aber
eine Katastrophe, beziehungsweise gar nicht vorhanden.
Verpflegung
Das Frühstück gibt es im Hotel eigenen
Speisesaal und das Abendessen der Halbpension wird im angebundenen Retaurant mit
Pizzeria serviert..
Frühstück von 07:30 bis 09:30 Uhr:
Kaffee aus dem Espressoautomaten. Wasser und Fruchtsäfte gibt es zu wenig.
Wurst, Schinken und Käse reicht gerade so. Nutella ist immer zu wenig da.
Verpackte Butter, Marmelade und Honig. Zwei Stück Gebäck pro Gast und drei Tage
lang der selbe Kuchen. Da sind wir von Südtirol andere Qualität gewohnt. Und
kein Personal zu finden, wo man seine Wünsche äußern kann.
Abendessen von 19:30 bis 21:00
Uhr: Menü mit zwei Vorspeisen und drei Hauptspeisen zur Auswahl.
Alternativ kann man immer eine Pizza nach Wahl als Hauptgang ordern, die immer
ausgezeichnet war. Das Essen ist sehr gut. Leider gab es keine Nachspeise. Ein
kleines Eis währe manchmal recht fein gewesen. Snacks stehen aber auch immer auf
den Tisch.
Die Touren
Sonntag, 24.6.2012
Die Höhepunkte der ersten Rund sind die Pyramidenstraße, das ist eigentlich die
westliche Straße im Val di Cembra, der Passo Lavaze und wieder zurück. Das sind
267 Kilometer.
Vo Padergnone geht es steil
über die Berge, durch Lagolo und Aldeno nach Trento. Weiter
über Lavis, durch Cembra und dann unsere Lieblingsstrecke Richtung
Cavalese, bei uns auch Pyramidenstraße genannt. Zirka 13 Kilometer, kurz nach
Grauno, waren befahrbar und dann war da noch immer die Bauastelle. Also
wieder retour bis Faver und einen Abstecher zu den Piramidi di
Segonzano wo gleich die Mittagspause eingelegt wird. An der östlichen Seite im Val di Cembra geht es nach Cavalese.
Hinauf auf den Passo Lavaze und auf der anderen Seite wieder hinunter in
Richtung Eggen, bis zum Hotel Mondschein in Stenk im Eggenthal. Eine
kleine Kaffeepause und weil’s so schön war alles wieder zurück. Passo Lavaze,
Cavalese,Segonzano, dann aber über Sevignano und
Lases nach Trento und über Cadine und Vezzano nach
Padergnone.
Bild: Piramidi di Segonzano.
Montag, 25.6.2012
Tour zwei beinhaltet den Mendola das Eggenthal und Carezza mit Passo di Costalunga,
dann Fassatal und die „Speibstraße“ (ist die SS48 von Ora nach Cavalese).
Mendola und „Speibstraße“ sind wir einmal von der anderen Seite her gefahren.
Länge 274 Kilometer.
Von Padergnone geht es heute über Vezzano und Cadine nach
Trento. Dann ins Val di Non, vorbei an Mezzolombardo nach
Mollaro und Taio. Mit Cles, Cagno‘ und Revo‘ umfahren
wir den Lago di Santa Giustina. Bei Fondo beginnt der Aufstieg zum
Mendola (Mendel-Pass).
Nach der Mittagspause am Pass fahren wir hinunter nach Bozen. Die SS241
hinein ins Eggental. Bei Ponte Nova zweigen wir ab und machen eine
Schleife über Novale, Obereggen und Stadtln wieder zurück nach
Ponte Nova. Von hier geht‘s weiter über Nova Levante nach Carezza.
Nach einer längeren Pause geht es über den Passo di Costalunga hinunter
nach Vigo di Fassa. Das Fassatal ebtlang bis Moena. Weiter nach
Predazzo und im Val di Fiemme bis kurz vor Molina. Dann die
Speibstraße nach Ora. Auch wieder verkehrt herum. Von Ora zurück nach
Trento und Padergnone.
Bild: Mendola, Richtung Bozen.
Dienstag, 26.6.2012
Heute bewegen wir uns, ausgenommen vom Abstecher nach Madonna di Campiglio, im
Hügelland nördlich und westlich vom Gardasee und bleiben dabei fast immer unter
800 Höhenmeter. Unsere Seenrunde führt vorbei am Lago di Toblino, Lago di
Cavedine, Gardasee, Lago di Ledro und Idrosee. Umrunden dann noch den Monte
Palo bei Vestone. Ein sehr anspruchsvoller Teil mit vielen Serpentinen. Die
Streckenlänge ist heute 315 Kilometer.
Abfahrt ist wieder Padergnone beim Lago die Toblino.
Vorbei am Lago diCavedine nach Dro,Arco und Riva di Garda. Den
Gardasee lassen wir links liegen und es geht weiter am Lago di Ledro vorbei nach
Storo. Entlang vom Lago di Idro nach Idro und Vestone. Hier
beginnt die Umrundung vom Monte Palo und dem Schutzgebiet Nasego. Nazzo.
Casto, Famea, Invico und Brozzo sind die Stationen
bis Mittag. Dann nach Norden über Tavernole bis Tavernole Sul Mella
und wieder zurück durch Dosso-ville, Pertica Alta, Avenone
Villa E Spessio und Promo nach Vestone. Am Lago di Idro
entlang und im Val di Chiese, das sich vom Idrosee bis Tione di Trento
erstreckt, über Darzo nach Tione di Trento. Es geht hinein ins Val
Rendena (von Tione di Trento bis Dimaro) durch Spiazzo und Pinzolo
nach Madonna di Campiglio. Nach einer Pause fahren wir zurück bis
Tione di Trento und Ponte Arche. Dann ein kleiner Abstecher über
Poia nach Lomaso und weiter über Ballino, am Tennosee vorbei
nach Riva di Garde. Von Riva nach Arco und Dro retour zum
Hotel nach Padergnone.
Bild: Madonna di Campiglio
Mittwoch, 27.6.2012
Der Passo Pordoi steht heute an. Die Anfahrt durch Trento
am frühen Vormittag ist aber recht nervig. Durchs Val di Cembra (östliche
Talseite), über den Passo Lavaze und Vigo di Fassa steht kurz nach Canazei der
Poidio vor uns. Ein Besuch mit der Seilbahn musste heuer sein. Es ist
atemberaubend schön da oben und keiner von uns hat es bereut. Leider ist mein
GPS-Logger beim Hotel Mondschein im Eggental ausgefallen und deswegen endet ab
hier die Aufzeichnung. Gefahrensind wir heute 393 Kilometer.
Von Padergnone nach Trento. Von Trento nach
Civenzzano und Lases hinein ins Val di Cembra. Segonzano, Sover,
Valfloriana und Molina sind die Orte vor Cavalese. Weiter zum
Paso di Lavaze und Stenk im Eggental. Weiter nach Vigo di Fassa
und Canazei auf den Passo Pordoi.
Irgend wie um die Berge, den Pordoi noch ein zweites mal
und zurück nach Hause.
Bild: Passo Pordoi. Im Hintergrund die Marmolada.
Donnerstag, 28.6.2012
Eine Runde südöstlich von Trento wird unternommen. Vorbei am Caldonazzo über den
Passo della Fricca, kurz vor Carbonare. Es ist eine recht anspruchsvolle Strecke
und viele enge Spitzkehren sind zu bewältigen, wie die bei Carbonare, Busatti
und Lastebasse. Und nicht zu vergessen die Kehren von Pedescala. Aber auch
flotte Abschnitte mit schönen Kurvenkombinationen sind dabei. So wie der
Abschnitt von Camporovere zum Monte Rovere. Und Pause machen wir auch immer im
urtümlichen Ristorante Toi in Camporovere. Die kleine Runde hat heute eine Länge
von 180 Kilometer.
Wie am Vortag von Padergnone nach Trento. Weiter nach Mattarello, Vigolo Vattaro,
den Passo della Fricca und Carbonare. Dann die ersten engen Serpentinen nach
Lastebasse. Bei Pedescala gibt es eine kurze Rast bevor es die Kehren hinauf
nach Castelletto geht. Rotzo, Roana und Asiago sind die Stationen vor unserer
Mittagspause in Camporovere. Dann geht es über den Monte Rovere bis
Lavarone.
Fast 40 Kilometer keine Ortschaft. Zurück geht’s wieder den selben Weg wie bei
der Hinfahrt. Carbonare, Vigolo Vattaro, Mattarello,
Trento und Padergnone.
Bild1: Kehren von Pedescala
Abreise
Heuer war einmal alles anders. Da Christoph
mit der Honda elektrische Probleme hatte, diese aber nicht vollständig beheben
konnte, packte er Donnerstag früh die Honda auf den Anhänger. Erich lud die
Grüne gleich mit auf und schon waren die ersten zwei weg.
Donnerstag nach dem Frühstück machen sich Christian und Lothar auf die
Reise. Die Mopeds waren ja schon aufgeladen.
Der Rest packte die Bikes auf die Anhänger. Koffer packen und Zimmer räumen
dauerte dann fast bis Mittag. Die Yamaha von Glaubi kam bei mir mit drauf. Ich
hatte ja jetzt einen Platz frei. Es war ganz schön knapp mit den zwei FZ1en,
aber es hat gereicht. Gerald machte sich mit neuen Pneus in Richtung Schweiz auf die
Reise. Nur seine Schmutzwäsche fuhr mit Toni nach Wien.
Fazit
Mit dem Bike waren es bei mir 1429 km in 6
Tagen, wobei 88 Liter Super vernichtet wurden und das in Italien wieder mit 155
Euro zu Buche schlägt.
Die An- und Abreise von 1480 km hat für 98 Liter Diesel und Maut, 169 Euro
gekostet.
Obwohl wir bereits etliche Male in dieser
Gegend sind haben wir wieder einige neue, wunderschöne Straßen gefunden.
Für die Befüllung der Pneus hatte ich einen kleinen Kompressor dabei. Bei der,
nahe beim Hotel gelegenen, Tankstelle war heuer Luft aber kein Problem.
Eine recht
turbulente Woche mit einer größeren Gruppe. Da ist es nicht mehr so einfach
diese zu synchronisieren. Je mehr Fahrer dabei sind, desto schwieriger ist es
auch alle zusammen zu halten.
Neue Begleiter müssen sich erst in eine bestehende Gruppe einfügen, und den
gruppenspezifischen Rhythmus kennen lernen.
Es ist daher öfters passiert, dass der eine oder andere Fahre abhanden gekommen
ist. Was aber letztendlich auch nicht wirklich schlimm ist. Nach Trento sollte
mittlerweilen ja sowieso jeder von uns finden.
Christian hatte am Donnerstag leider einen
Ausrutscher. Die Tenere‘ ist zerstört und Christian hat sich das Schlüsselbein
gebrochen. Gute Besserung von uns allen.