Rennstrecken - 2021

 

Ciao an alle Motorrad und Ring begeisterte.

Das Jahr 2020 fiel wegen Corona komplett aus und 2021 werde ich auch erst beginnen wenn ich vollständig geimpft bin. Das ist dann wahrscheinlich Ende Juni soweit.

Es sind sechs Termine geplant. Angefangen im Juli am Pannoniaring und der letzte Termin Ende September wieder am Pannoniaring. Es waren dann aber nur vier Trainingsfahrten.

Die Yamaha hat im Winter 2019/2020 eine neue Bremsanlage bekommen und die ersten Testfahrten waren recht zufriedenstellend. Es funktioniert alles gut und die Bremsleistung ist auch ausgezeichnet. Der Umbau hat sich also gelohnt.

Im Log down hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und habe mich dann dazu entschlossen ein neues Motorrad für die Rennstrecke anzuschaffen.
Die FZ1 ist wirklich gut, nur der Antritt auf den Geraden war zum Schluss, sagen wir mal etwas bescheiden. In der Gruppe C haben mich auf der Start/Ziel Geraden fast alle abgehängt.
Am 4. Mai 2021 war es dann soweit. Ich kaufe eine Ducati Streetfighter V4S. Ein wunderschönes Motorrad, auf den letzten Stand der Technik mit vielen elektronischen Helferlein und mehr als ausreichender Leistung. Nach einigen Umbauten und Anpassungen ist sie bereit für ihren ersten Einsatz am Ring im August.
Jetzt sollte mich auf der Start/Ziel-Geraden niemand mehr so leicht überholen können.

Wie immer soll es natürlich Spaß machen. Auf die Power der Ducati bin ich aber mächtig gespannt.

 

Die Strecken

Pannoniaring:
Streckenlänge: 4740 m
Rechtskurven: 11
Linkskurven: 7
Streckenbreite: 11 - 13 m
Länge der Start-Zielgerade: 700 m
V-max Pro-Superbike: ca. 260 km/h
off. Rundenrekord: 1'56.04 (Andreas MEKLAU, AUT)
inoff. Rundenrekord: 1'53.9

Slovakiaring:
Streckenlänge: 5922 m
Rechtskurven: 7
Linkskurven: 7
Streckenbreite: 12 m
Länge der Start-Zielgerade: 900 m (20 m breit)
V-max: über 300 km/h
off. Rundenrekord: 2'05.034 (Jan Halbich)

 

8.7.2021 - Pannoniaring

Teilnehmer:
Ich und Toni.
Karl, Ducati Streetfighter V4S, #58

Der Renntag:
Veranstalter ist Stardesign. Startgebühr sind für den Montag 79 Euro plus 20 Euro für den obligatorischen Transponder.

Toni begleitet mich heute, fährt selber aber nicht. Wir sind mit dem Ford Transit unterwegs, der für die Rennstreckentrainings angeschafft wurde. Die Anreise mit dem Bus ist etwas einfacher und bequemer als mit dem Anhänger.

Es sind fünf Turns vorgesehen. Mehr als ausreichend für den Saisonbeginn. Weil ich noch nicht wusste wie ich mit der Ducati klar komme, habe ich mich in die Gruppe B einteilen lassen. Dort bleibe ich auch den ganzen Tag weil es heute kein Regrouping gibt.

Mit 38° Celsius, wolkenlos und fast windstill ist es extrem heiß und am Nachmittag kaum auszuhalten. Es ist enorm anstrengend und nach vier Turns muss ich aufgeben. Ich bin total erledigt und bin heil froh dass Toni dabei ist und mir beim Einpacken hilft.

So nun kommen wir zur Ducati. Die Leistung ist einfach außerirdisch. Die Beschleunigung ab 8000U/min ist dermaßen brachial dass ich anfangs richtig erschrocken bin. Als ich dann einmal im dritten Gang durchgezogen habe und den vierten Gang bei Volllast rein gehämmert habe geht sie dann noch locker auf's  Hinterrad, was ohne Wheeliecontrol für mich normalerweise gar nicht kontrollierbar währe.
An die Leistung und an andere Dinge muss ich mich erst gewöhnen. Da ist einmal die immense Beschleunigung und dazu kommt dann noch das Hochschalten mit dem Schaltautomat. Ohne Leistungsabfall ist der nächst Gang eingelegt und katapultiert die Fuhre nach vorne. Die Arme werden lang und mein Hintern findet keinen Halt mehr auf der Sitzbank.
Leichte Geschwindigkeitskorrekturen waren im oberen Drehzahlbereich zu Beginn auch schwierig. War ich am Kurveneingang mal etwas zu langsam und wollte dann etwas Gas geben, hat sie zu heftig beschleunigt und die Linie war nicht mehr zu halten. Es ist noch ein Lernprozess bis alles schön von der Hand geht. Auf der Geraden fährt mir jetzt niemand mehr davon. Im Gegenteil, es gibt kaum etwas was ich nicht einholen kann. Das ist einmal positiv und so wie ich mir das gewünscht habe.
Das elektronische Fahrwerk ist auch genial und lobend zu erwähnen, vor allem die Traktionskontrolle. Man kann so früh ans Gas gehen und das Hinterrad hatte nicht den kleinsten Rutscher. Die Elektronik regelt so fein dass es gar nicht spürbar war wenn sie eingreift. Ich habe es immer nur am Dashboard gesehen wenn die Warnleuchte wie wild blinkt.
Erstmal in Kurve 5 wo ich etwas Zeit fand um auf das Display zu schauen.

Obwohl ich noch sehr überfordert war und daher kaum eine gute Linie halten konnte, war eine Zeit von 2:18,04 drin. Die Bestzeit mit der Yamaha verfehlte ich nur um zwei Hundertstel Sekunden.
Die Analyse vom Laptimer hat gezeigt dass ich in den meisten Kurven eine viel geringere Kurvengeschwindigkeit hatte und dass ich dabei insgesamt zwei Sekunden in einer Runde verloren habe. Auf den geraden Stücken habe ich diese zwei Sekunden dank der Power von der Ducati aber wieder aufgeholt. Bei Rundenzeiten von 2:18,0 war die Höchstgeschwindigkeit mit der Yamaha 212 km/h und mit der Ducati aber 234 km/h.

Einstellung:
Modus: Race
DAVC
    DTC 4
    DWC 6
    DSC 2
Engine High
ABS 3
EBS 1
DQS Up/Down
DES D Dynamic Suspension Activate

Es war ein spannender Ringtag mit der Streetfighter. Ich bin von der Duc begeistert. Es gibt aber noch viel zum Üben.

Das Wetter war extrem heiß und daher konnte ich nicht so viele Runden drehen wie ich gerne wollt. Viel Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.

Liebe Grüße und noch vielen Dank an Toni für die Hilfe.

 

16.8.2021 - Pannoniaring

Teilnehmer:
Ich alleine.
Karl, Ducati Streetfighter V4S, #58

Der Renntag:
Angereist bin ich heute nicht über die Autobahn nach Sopron (A5 – S1 – S2 – A23 Süd-Ost Tangente und A3), sondern probierte einmal die kürzeste Strecke auf der B49 über Hainburg. Dann nach Gattendorf, Mönchhof und zum Grenzübergang Pamhagen. In Ungarn dann weiter nach Kapuvar, Beled, Ostffyassonyfa und zum  Pannonia Ring. Ab der Grenze und besonders ab Kapuvar ist die Straße aber sehr schlecht. Die kürzere Streck bringt keinen Vorteil in der Fahrzeit. Die Heimreise führt wieder über Sopron nach Österreich.

Mit Fiala um 89 Euro plus 15 Euro für den Transponder bin ich wieder am Start.

Heute war es wieder sehr heiß. Zu Mittag bei wolkenlosem Himmel hat es 35° Celsius. Die Asphalttemperatur bewegt sich von 30°C bis 52° Celsius.

Beim Abladen vom Motorrad wird mir geholfen und der Rest ist mittlerweilen schon Routine.

Geplant sind fünf Turns. Zwei am Vormittag und drei am Nachmittag. Ich fahre den ganzen Tag in der schwarzen Gruppe, das ist Gruppe C. Der erste Turn fällt wegen einer Ölspur einmal aus. Ein Umlauf mit 6 gezeiteten Runden, dann die Mittagspause und danach noch ein Durchgang. Danach mache ich Schluss. Die Hitze und die Ducati machen mich fertig. Ich möchte nicht wieder ans körperliche Limit gehen und lasse es gut sein.

Mit der Ducati komme ich immer besser klar aber richtig rund läuft es noch nicht. Für den besseren Halt beim Beschleunigen habe ich mir aus Styropor eine Stütze auf die Sitzbank geklebt. Das sieht zwar nicht besonders chic aus aber es erfüllt seinen Zweck.

Die Rundenzeiten in der Gruppe Schwarz (Grupp C) liegen heute zwischen 2:16 und 2:28. Mit meinen 2:20,00 bewege ich mich da im vorderen Drittel.

Das Reifenbild ist gut. Folgenden Luftdruck habe bei den Pirelli Diablo Superbike eingestellt.
Asphalttemperatur 30° - Luftdruck vorne: 2,4 bar, hinten: 1,8 bar
Asphalttemperatur 52° - Luftdruck vorne: 2,3 bar, hinten: 1,7 ba
Reifenwärmer auf 80° Celsius.

Liebe Grüße und Saluti, Karl.

 

6.9.2021 - Pannoniaring

Teilnehmer:
Ich alleine.
Karl, Ducati Streetfighter V4S, #58

Der Renntag:
Die nächsten zwei Termine habe ich bei Stardesign gebucht. Startgebühr sind für den Montag 89,99 Euro plus 20 Euro für den obligatorischen Transponder.
Eingeteilt bin ich in der Gruppe C. Es gibt zwei Durchläufe am Vormittag und vier am Nachmittag. Den letzten Turn lass ich aber aus. Da bin ich schon recht müde und unkonzentriert.

Heute wird es wieder sehr warm werden! Um 6:00 Uhr hat es jedoch nur 8°C bei wolkenlosem Himmel. Zu Mittag dann 24°C und um 14:00 Uhr 28°C.

Ich treffe wieder einmal meinen Freund Christoph aus Deutschland. Die Freude ist groß und ich finde auch einen Platz in der unmittelbaren Nähe. Christoph fährt eine schöne schwarze 1000er BMW mit der Starnummer 64.

Mit der Ducati läuft es heute richtig gut. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf eine höhere Kurvengeschwindigkeit. Am Kurveneingang etwas weniger zu bremsen und diesen Schwung mitzunehmen. Die zweite Sache ist die Sitzposition, im speziellen das HangingOff in der Kurvenfahrt. Wenn der Kurveneingang einmal erledigt ist versuche ich den Oberkörper und vor allem den Kopf noch mehr nach innen zu lehnen um weniger Schräglage fahren zu müssen.
Dass ich beim Beschleunigen nicht so sehr nach hinten rutsche habe ich mir eine provisorische Stütze aus Styropor gebastelt und diese hilft mir übrigens ausgezeichnet.

Ich finde mich an Vormittag immer in einer recht flotten Gruppe, und kann mit ein wenig Mut einigermaßen mithalten. Es macht mächtig Spaß und alles geht irgendwie locker und ohne viel nachzudenken.
Die Zeiten waren dann der Hammer. Auf jeden Fall für mich. 2:16 und 2:15 konnte ich oft erreichen und im zweiten Turn hatte ich sogar eine 2:12,43 auf der Uhr. Neue Bestzeit. Danke Ducati. Von 2:18,04 auf 2:12,43 das sind 5,61 Sekunden schneller. Eigentlich unfassbar. Ich habe gar keine Ahnung wie das gegangen ist.

Am Nachmittag geht es in der gleichen Tonart weiter, auch wenn ich alleine und nicht in einer Gruppe unterwegs bin. Zeiten zwischen 2:14 und 2:16 waren in jedem Umlauf möglich.
Die Rundenzeiten in der Grupp C sind heute sehr eng beisammen und liegen zwischen 2:10,5 und 2:15,6. Mit meiner Bestzeit von 2:12,43 bin ich zwar mitten drin aber mit den 2:15, die ich konstant fahren kann, bin ich am Ende des Feldes. Das zeigt sich auch auf der Streck. Überholen muss ich nur selten.

Erschöpft und mit einem Lächeln im Gesicht trete ich die Heimreise an. Arrivederci.

 

29.9.2021 - Pannoniaring

Teilnehmer:
Ich alleine.
Karl, Ducati Streetfighter V4S, #58

Der Renntag:
Veranstalter ist Stardesign. Die Kosten liegen bei 70 +20 Euro.
Heute kommt Christian mit. Der kurze Abstecher nach Hetzendorf liegt ja auf meiner Strecke.

Wetter: Um 7 Uhr in der Frühe hat es 11 Grad und es war leicht bewölkt. Der Vormittag war leicht kühl. Es wurde aber rasch wärmer, blieb aber immer bewölkt. Der Regen kam erst beim nach Hause fahren.

Ich bin heute in der Gruppe B eingeteilt. Wahrscheinlich weil ich eine 2:20er Zeit vom Saisonstart noch nicht aktualisiert habe. Das ist aber relativ egal weil ich das jederzeit ändern könnte. Es gibt heute auch kein Regrouping da am Nachmittag nur ein Turn ansteht. Also bleib ich den ganzen Tag in dieser Gruppe. Überholen ist angesagt und macht auch wieder viel Spaß, vor allem weil ich mit Rundenzeiten von 2:15 und 2:16 weit überlegen und in dieser Grupp auch der schnellste Fahrer bin. Eine schnellere Rundenzeit als 2:14,79 war aber nicht möglich. Es hat aber mächtig Spaß gemacht.

Saluti.

 

Zusammenfassung 2021

Ein kurzes aber schönes „Ring“ Jahr ist vorüber. Die Saison startete Corona bedingt recht spät und daher waren es nur vier Einsätze am Pannoniaring.

Ab 2021 ist die neue Ducati Streetfighter V4S im Einsatz. Zu Beginn war ich mit der Leistung extrem überfordert. Alles ist neu. Schaltautomat, Traction Control, Wheelie Control, das Dynamic Fahrwerk. An das alles musste ich mich erst langsam gewöhnen bis es einmal einigermaßen rund lief.
Das Handling von der V4S ist aber im wesentlich mit der FZ1 vergleichbar.
Nach einer Eingewöhnungsphase kann man die Ducati schon recht flott bewegen. Die elektronischen Helferlein unterstützen recht gut damit man die Leistung gefahrlos auf die Straße bringt.
Auch bei mir sind die Zeiten gepurzelt. Die langjährige Bestzeit mit der Yamahe FZ1 am Pannoniaring war mit 2:18 wie einzementiert. Mit der Streetfighter hatte ich bald die 2:12,43 geschafft. Ein riesiger Sprung. Weniger Kilo, mehr PS und elektronische Unterstützung helfen dann doch, dass man viel schneller wird. Und der Punch vom V4 macht süchtig!

Das war‘s für heuer. Liebe Grüße an Alle
Arrivederci, Karl.

 

Fotos vom der Saison 2021 findest Du Hier

  Nach Oben

Karl Valachovic  •  Wien   •  Design & Inhalt © 2010  Karl Valachovic