Tauchzubehör

Hier eine Übersicht zu den Ausrüstungsgegenständen die ich angepaßt, geändert oder selbst hergestellt habe.

 

Trocknen der Füßlinge

Die Füßlinge bleiben immer besonders lange feucht. Stellt man sie hin, kann das Restwasser nicht ablaufen und bleibt solange erhalten, bis es langsam verdunstet. Und das kann dauern. Hinlegen ist auch nicht optimal. Am Besten währe irgendwie aufhängen. Nach einigen Skizzen hatte ich eine Lösung gefunden. Aus Baustahl habe ich eine Art Kleiderbügel für 2 Paar Füßlinge gedängelt. Die Enden wurden aus Resten von Gartenschlauch überzogen, was eigentlich die anstrengendste Arbeit war.

Noch ein wenig Rostschutz und schon könne unsere Füßlinge trocknen.

 

 

Spool mit Markierung bei 5 Meter

Zum setzen einer Boje wird eine Leine (Reel) auf einer Spule (Spool) benötigt. Spools gibt es viele und ich habe mir erstmals eine Mares Compact Reel angeschafft. Mit dem Griff und der Kurbel macht sie einen recht praktischen Eindruck.

In der Praxis ist es jedoch ein wenig anders. Man muss höllisch aufpassen wenn die Boje beim Aufblasen abzischt. Die Spool hängt sehr instabil am Griff und bewegt sich recht stark. Zusätzlich rotiert die Kurbel und kann sich recht leicht bei der Boje verfangen.
Beim Aufrollen ist das Gelenk vom Griff wieder sehr störend. Die Spool klappt immer wieder zur Seite weg und man muss sich sehr konzentrieren um überhaupt die Leine auf die Rolle zu bekommen.
Nach etlichen Versuchen hat es aber halbwegs gut funktioniert. Es ist dennoch nicht optimal. Besonders im Kaltwasser mit den dicken Handschuhen ist es ausgesprochen schwierig.

Bei einer Tauchprüfung habe ich dann eine Fingerspool probiert und war überzeugt von der Einfachheit. Effizient und vor allem sicher.

Daraufhin habe ich meine Spool gleich modifiziert.
Der Griff mit der Kurbel flog raus. Übrig blieb eine reine Fingerspool. Dann noch eine große Schlaufe ans Ende der Reel. Man kann auch noch eine kleine Schlinge ganz vorne dazu machen und dort eventuell auch noch eine Glaskugel mit hinein fädeln. Ich habe vorerst einmal nur eine große Schlaufe mit einen „Neunerknoten“ gemacht.
 

Bei 5 Meter habe ich eine Markierung aus Spinnaker Nylon in die Leine eingespleißt. Das hatte ich noch vom Lenkdrachen bauen übrig. Hauchdünn, reißfest und keine Verdickung oder Knoten am Seil. Da verhängt sich garantiert nichts.
 

 

Tauchblei gießen

Ob man sein Bleigewicht selbst anfertigt oder nicht ist Ansichtssache. Für mich steht die Flexibilität in Form und Größe im Vordergrund. Natürlich spielen die Anschaffungskosten eine wichtige Rolle. 1kg Blei kosten etwa 10 Euro. Um bei 2 Tauchern in der Gewichtsauswahl etwas flexibel zu sein, kommen rasch 20kg zusammen und das erleichtert die Geldbörse schnell mal um 200 Euronen.
Natürlich ist der Spaß am Basteln auch ein wichtiger Faktor.

Im ersten Schritt habe ich eine Form aus Eisen gebaut. Größe nach Belieben. Meine Form ist eine "Zwei in Eins-Form" Variante. Um ein Flacheisen habe ich einen Metallstreifen geformt und angeschweißt. In der Mitte (nicht ganz in der Mitte) wird noch ein Steg eingesetzt und fertig. So haben die Gewichte eine einheitliche Breite. Aber es wird sicher nicht die letzte Form sein, die ich bastle.

Blei beim Schrotthändler besorgen.

Das Blei schmilzt bei etwa 330°C. Diese Temperaturen kann man ganz einfach mit einem Campingkocher erreichen. Aber bitte die Dämpfe nicht einatmen, die sind giftig. Auch auf eventuellen Wind achten.
Ein altes Emailgefäß vom Trödelmarkt oder von der Oma reicht als Schmelztiegel aus. Blei abwiegen und rein in den Topf. Etwa 5-10% mehr Blei verwenden, da etwas vom Gewicht durch die entstehende Schlacke verloren geht.
Mein erstes Stück habe ich drei Mal eingeschmolzen bis das Gewicht gepasst hat. Aber es sollte ja genau werden.
 

Zum Abschluss werden noch die Ecken, kleine Unebenheiten und Gussspuren mit einen Hammer schön glatt geklopft.
Man kann die Bleistücke natürlich noch in Plastik packen oder Lackieren. Meine sind blank, sind ja nicht giftig.

 

Lampe sichern

 
Wir tragen unsere Kowalski Lampe am Bauchgurt. Dort werden sie mit dem großen Haltebügel einfach eingehängt. Zur Sicherung am rechten Jacket-D-Ring verwende ich ein 5mm dickes Polypropylen Seil und einem 8cm großen Karabiner. Einen Bolt Snap habe ich bewusst nicht verwendet weil der große Karabiner gut zu handhaben ist und in der Regel nicht der Bedarf besteht die Sicherung der Lampe beim Tauchen zu lösen.

 
Die Seillänge inklusive Karabiner entspricht etwa der Armlänge, so dass eine einwandfreie Bewegungsfreiheit beim Führen der Lampe mit der rechten Hand gewährleistet ist.

 
Als Knoten kann man natürlich auch einen Palstek oder Neunerknoten verwenden.

Bei der Benutzung von so großen (schweren) Lampen muss natürlich das Gewicht reduziert werden. Bei vielen Lampen ist das Gewicht und der Abtrieb angegeben. Um diesen Abtrieb in Gramm reduziert sich dann die normale Bebleiung.
Den Abtrieb habe ich natürlich im Pool mit einer Federwaage noch einmal nachgemessen. Meine Lampen haben im Süßwasser 1288g und 551g Abtrieb. Im nächsten Urlaub kommt die Federwaage mit und dann wird der Abtrieb auch im Salzwasser bestimmt.

 

Flossenband

Die Schnallen an der Mares X-stream Flosse sind recht unhandlich zu bedienen. Mit dicken Handschuhen ist es fast unmöglich diese zu öffnen. Das Design und die Idee vom Mechanismus ist zwar schön anzuschauen, aber in der Praxis kann es sich nicht behaupten.

Als dann ein Verschlusszapfen bei einer Schnalle gebrochen ist, habe ich gleich das ganze Flossenband auf ein Bungee Fin Straps getauscht. Eine Art Spring Straps nur aus einem dicken, sehr festen Gummiband. Passend für alle Mares Flossen

 
In der Praxis haben sich die Bungee Straps bestens bewährt. Sie erleichtern das An- und Ausziehen wegen der guten elastischen Eigenschaften enorm. Keine Fummelei mehr mit Schnallen. Sie sind schnell montiert, leicht und rosten nicht. Ein großes Sicherheitsplus bietet das fast unkaputbare Gummiband. Ein gerissenes Flossenband gehört praktisch der Vergangenheit an.
Mit den breiten Fersenschutz und der Fingeröse lassen sich die Flossen recht einfach anziehen und sitzen perfekt. Bei manchen Füßlingen, wo ein (der) Fersenwullst ungünstig liegt, kann der große Fersenschutz schon mal dagegen drücken. Dann besser die Füßlinge wechseln.

 

Pointer Stick

Im Tauchurlaub auf den Phippinen haben wir uns einen Alu Pointer Stick zugelegt, der sich als sehr praktisch heraus gestellt hat und seither immer mit dabei ist. Gesehen hab ich das zum ersten Mal bei einen einheimischen Tauchguide. Der Stick ist gut geeignet zum Abstützen am Grund wenn man Fotos machen will, ohne etwas zu berühren oder sich hin zu knien. Zum Zeigen von Objekten oder Tieren bestens geeignet ohne diesen zu nahe zu kommen. Man kann damit auch recht einfach gegen die Pressluftflasche klopfen um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Man hört das ausgezeichnet unter Wasser.
Bestückt mit einen meiner beliebten großen Bergsteigerkarabiner hängt er sicher am rechten D-Ring bis zum nächsten Einsatz oder bis zum Auftauchen. Das Gurtband, was eigentlich das Verbindungsband zweier Karabiner ist, bewährt sich bestens als zusätzliches Griffstück.

 

Kamerahalterung

Halterungen für Unterwassergehäuse sind relativ teuer. Aus diesem Grund, und weil ich gerne alles selber mache, habe ich mich ans Werk gemacht.

Die aufwendigste Arbeit war dabei die Recherche für die Einzelteile. Es muss einfach, kostengünstig und leicht zu beschaffen sein. Für zwei Gehäusetypen habe ich Griffhalterungen benötigt. Für das Ikelit UW-Gehäuse der Kleinbildkamera und für die GoPro. Beide müssen eine Videolampe bzw. einen Fotoblitz aufnehmen können.
Benötigt wird also eine Schiene und Haltegriffe mit Adapter für die jeweilige Beleuchtung.

Schiene
Die Schiene ist aus Aluminium und orange lackiert. 24cm lang, 3,5cm breit und 6mm dick. Beim Eisenwarenhändler meines Vertrauens habe ich eine passende Alustange gefunden, die ich nur mehr auf die gewünschte Länge zugeschnitten habe. Gekostet hat das Reststück gerade mal einen symbolischen Euro.

Das Alustück musste etwas ausgerichtet werden weil es ein wenig krumm war. Löcher bohren, entgraten und die Kanten leicht abrunden. Und schon war die Seine fertig zum Lackieren.

Griff
Für die Griffe wollte ich Flexarme mit YS_Adaper für die Lampenbefestigung.
Bei der Firma FLEX_ARM , habe ich sehr preiswerte und hochwertige Flexarme gefunden. Hier gibt es eine Menge verschiedener Adapter. Unter anderem auch eine Befestigung für die GoPro.

Flex-Arm 2x12 Module, 2x YS-Adapter, Gopro-Adapter, 3x Befestigung M5 innen.

Befestigung und Sicherung
Für die Befestigung der Arme und GoPro-Adapter habe ich Niro-Imbusschrauben mit Rundkopf verwendet.

Zum Anschrauben vom Ikelte Gehäuse braucht man spezielle Schrauben in der richtigen Länge. Die habe ich beim Fotohändler gekauft, woher auch das UW-Gehäuse stammt.

Zur Sicherung am Jacket wird in die Schiene ein weiteres Loch gebohrt und ein Spralkabel montiert. Meines nennt sich Superclip SubGear und kostet 14,90 Euro pro Stück.
Das Loch für den Ring muss recht nahe am Rand der Schiene gebohrt werden, weil man sonst den Ring nicht mehr einfädeln kann.

An den Ringenden habe ich noch ein Stück Schrumpfschlauch aufgezogen, damit der Lack nicht so schnell abgekratzt wird. Ob es hilft wird sich zeigen.

Nach dem ersten Test am Jacket muste ich feststellen, dass mir der Karabiner am Spiralkabel etwas zu klein und daher zu unhandlich ist. Dieser wurde gegen meine beliebten großen Bergsteiger-Karabiner getauscht.

Als Fleisaufgabe habe ich aus einem alten Stück LKW-Plahne ein paar Beilagscheiben geschnitten, damit der Lack länger hält.

Kosten
Die Aluschiene war eigentlich gratis. Für Schrauben und Lack ein paar Euro.
Die Flexarme und Adapter für beide Schienen kosten 68,36Euro inklusive Versand.
Zwei Spiralkabel zur Befestigung. Pro Stück 14,90 Euro.
Bergsteiger-Karabiner und Schrumpfschlauch waren vorhanden.

Foto
Canon PowerShot S95 mit Ikelite UW-Geäuse. Unterwasserblitz: ULTRAMAX UXDS-3 Video

Gopro Hero 4 Silver. Videolampe: F.I.T. Video Pro LED 2500 Flare WSR & UV

 

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